Als Kind habe ich mir in einem Cafè immer Mohnkuchen bestellt (ich mochte auch Mohnschnecken immer lieber als Nussschnecken).
Für lange Zeit ist für mich der Mohnkuchen in Vergessenheit geraten. In Cafès wurden hauptsächlich mächtige Torten bestellt und um so älter ich wurde, um so eher musste ich etwas unbekanntes probieren. Dann kam die vegane Zeit und mit Kuchen und Torten kaufen hatte es sich zum größten Teil gegessen.
Mit der Umstellung zur veganen Küche lernten wir aber auch das vegane Restaurant Max Pett am Sendlinger Tor kennen. Dort kann man ganz ausgezeichnet Mittags oder Abends Essen gehen oder Nachmittags (bzw. als Nachtisch ;-) ) zum Kaffee und Kuchen vorbei schauen. Die Kuchen sind immer super lecker. Nur sollte man definitiv vorher reservieren - zumindest für Mittag und Abend. Und um den Bogen wieder zurück zum Mohnkuchen hinzubekommen: Genau dort entdeckten wir den Mohnkuchen wieder. Auch der männliche Teil des Hauses liebt Mohn und so musste ich mich natürlich gleich in die Küche stellen und einen Mohnstrudel ausprobieren.
Ich muss ja auch hier noch mal ausschweifend bekennen, dass ich - trotz wieder entdeckter Liebe zu Mohn - nie auf die Idee kam einen solchen Kuchen einfach mal selber zu fabrizieren. Ich war jedoch vor einer Woche bei meinen Großeltern zu Besuch und meine Oma hatte einen erstklassigen Mohnzopf gezaubert. Nun bin ich ganz verrückt danach, verschiedene Mohnkuchen Rezepte zu probieren. Das Tolle am selber machen ist, dass man die Mohnfüllung nach Belieben vervielfachen kann. Denn die Mohnmasse im Mohnkuchen muss meiner Meinung nach immer sehr üppig vertreten sein!
Noch ein Tipp vorweg: Der Hefeteig wird wunderbar weich und elastisch. Ich habe ihn auf einem Holzbrett ausgerollt, mit der Mohnmasse bestrichen, eingerollt und wollte die Rolle anschließend auf das Blech heben. Mir ist die Rolle an vielen Stellen aufgerissen und die Mohnmasse ist rausgequollen. Mit Hilfe von weiteren zwei Händen haben wir das Ganze dann auch irgendwie aufs Blech bekommen, es war allerdings nun mehr ein seltsam in sich verdrehter Fladen, mit zum Teil ans Tageslicht tretenden Mohnadern. Wie es sich im Nachhinein rausstellte, ergab das eine perfekt-strudelige Struktur und der Mohnstrudel wurde optisch und geschmacklich hervorragend. Allerdings würde ich beim nächsten Mal den Teig nicht mehr so dünn ausrollen, bzw. das Ganze gleich auf einem Blech machen.
Zutaten:
Teig:
500g Mehl
300ml Sojamilch
80g Rohrohrzucker
100g zerlassene vegane Margerine
1 Pck Trockenhefe
1/4 TL Salz
Mohnmasse:
200g gemahlener Mohn
200ml Sojamilch
130g Rohrohrzucker
1/2 TL Zimt
Mandelblättchen
Zuckerguss:
Puderzucker
Zitronensaft
Zubereitung:
1. Mehl in eine große Schüssel geben, in der Mitte eine Mulde formen und Zucker, Hefe sowie 100ml Sojamilch dazugeben.
Für 20 Minuten gehen lassen.
2. Den Rest hin zufügen und zu einem elastischen, weichen Teig verarbeiten. Für 60 Minuten gehen lassen.
3. Für die Füllung die Sojamilch aufkochen und die restlichen Zutaten bis auf die Mandelblättchen dazugeben. Alles glatt rühren und kurz köcheln lassen.
4. Den Teig ausrollen, mit der Füllung bestreichen und einrollen. Der Teig kann nun auf verschiedene Arten weiter geformt werden. Entweder die Rolle längs halbieren und die beiden Stränge zopfartig miteinander verdrehen, oder auch in eine Kuchenform (z.B. Kranzform) hinein schichten. Alternativ lässt man die Rolle wie sie ist, legt sie Hufeisenförmig aufs Backblech und ritzt sie oben leicht ein. So hatte ich das ursprünglich geplant.
5. Den Mohnstrudel mit etwas Sojamilch bestreichen und mit Mandelblättchen dekorieren. Bei 200°C je nach Höhe und Größe für 30 Minuten backen.
6. Puderzucker mit Zitronensaft und Wasser nach eigenem Geschmack zu einem dickflüssigen Zuckerguss anrühren und über den etwas ausgekühlten Kuchen geben.
Guten Appetit!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen